Willkommen in unserem Archiv

Auf der suche nach ältere Beiträgen?

Die Regionalstelle Rhein-Westerwald versorgt Naturinteressierte schon seit einigen Jahren mit Beiträgen rund um Natur und Umwelt. Damit die Rubrik "Aktuelles" auf unserer Hauptseite auch hält was sie verspricht, finden Sie alle älteren Beiträge in unserem unten aufgeführten Archiv.



Ältere Beiträge aus diesem Jahr 2024

Amphibienschutz -jede Hilfe zählt

05. März 2024

Im Huckepack kriecht das Krötenpaar zum Laichen - auch über gefährliche Straßen.  Foto: Silke Dehe
Im Huckepack kriecht das Krötenpaar zum Laichen - auch über gefährliche Straßen. Foto: Silke Dehe

Wenn in luftiger Höhe der Trompetenruf nordwärts ziehender Kraniche erschallt, setzt zu unseren Füßen auch wieder die alljährliche Amphibienwanderung ein. Die frühlingswarme Erde weckt jetzt Frösche, Kröten, Salamander und Molche, die die kalte Jahreszeit teilweise bis zu zwei Kilometer entfernt von ihren Laichgewässern in Winterstarre überdauert haben. Während die ersten Insekten gierig über die Krokus- und Schneeglöckchenblüten herfallen, wachsen zuerst bei den frühlaichenden Lurcharten (Bergmolch, Erdkröte, Springfrosch) Fortpflanzungstrieb und Unruhe. Ihre innere Uhr lässt die Tiere bei Regenwetter, Temperaturen um fünf Grad Celsius und Dämmerung auf Wanderschaft gehen: Gezielt suchen sie jetzt die Gewässer auf, in denen sie einst selbst aus dem Laich geschlüpft sind. 

Doch diese Wanderung ist gefährlich:  Geleitet vom Licht, dem Erdmagnetfeld, Feuchtigkeitsgradienten, den Umrissen der Landschaft und gelockt von den Rufen der Artgenossen kriechen sie ihrem Ziel entgegen – queren dabei auch Straßen. Zahlreiche Tiere werden dabei überfahren oder sterben durch das Barotrauma, eine Zerstörung innerer Organe, die z.B. durch den Fahrtwind schneller Autos verursacht wird.

Viele Naturschützer haben daher an bekannten Laichgewässern Schutzzäune aufgestellt und zahlreiche Helfer zusammengetrommelt. Diese laufen  - mit Schutzwesten ausgestattet - bevorzugt zur Hauptwanderungszeit, also bei Dunkelheit - an den Zäunen entlang und leeren dort aufgestellte Fangeimer. Meist werden die hier eingesammelten Lurcharten für wissenschaftliche Erhebungen genauer bestimmt und ausgezählt, bevor die liebestollen Tierchen sicher auf der anderen Straßenseite an ihrem Laichgewässer ausgesetzt werden.

 

Jeder kann dabei helfen, die Amphibien unserer Region zu schützen:

  • Beherzigen Sie Straßensperrungen zur Zeit der Amphibienwanderung – nehmen Sie ggf. Umwege inkauf
  • Fahren Sie angemessen langsam (30 km/h) in der Nähe von Laichgewässern (Schilder „Krötenwanderung“ ),                meiden Sie dort Fahrten in der Dämmerung /nachts

 Wenn Sie sich selbst als Helfer einbringen wollen, melden Sie sich bei einer regionalen                                Naturschutzorganisation:

  • Informationen bekommen Sie z.B. unter                   Tel.: 02602/970133, info[a]nabu-westerwald.de